Wo volle Herzen klingen - unser Bundeslied

Wo man singt, da lass Dich nieder...

Eine weitere "Quelle", mit der wir etwas über uns sagen bzw. die etwas über uns sagt, ist unser Bundeslied. Ähnlich wie unser Bundesspruch soll es uns daran erinnern, was die MV Liubicia ist und im Innersten zusammenhält.

Im Gegensatz zu unserem Bundesspruch, bei dem wir sehr lange überlegen mussten, welchen wir wählen wollten, fiel es uns bei unserem Bundeslied sehr einfach, denn es war - eigentlich - schon längst vorhanden: es basiert auf dem Gedicht „Wo volle Becher klingen“ von Emanuel Geibel aus dem Jahre 1842, das wir ein wenig auf uns angepasst haben. 

Der Originaltext entstand 1842 (zusammen mit einer Melodie von Wilhelm Heinrich Carl Mosche) als Festlied für die jährliche Stiftungsfeier der „Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit“ (⇒ Wikipedia), der ältesten Bürgerinitiative Lübecks. Die demokratisch aufgebaute Gesellschaft wurde nach seiner Gründung 1789 rasch zum Mittelpunkt praktischer Reformarbeit im Geist der Aufklärung und wirkte an der Verbesserung der Verhältnisse in vielen Lebensbereichen mit. Auch wenn die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit heute immer noch zahlreiche Einrichtungen betreibt und über alle gesellschaftlichen Grenzen hinweg eines hohen Ansehens besitzt, verlor das Lied graduell an Bedeutung und verschwand schließlich ganz aus der öffentlichen Wahrnehmung in Lübeck.

Diesen Idealen der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit folgend hat die Musische Verbindung drei Strophen des Liedes ausgewählt und mit Anpassungen zusammen mit einer eigens gedichteten 2. Strophe zum Bundeslied erkoren.

 1.   Wo volle Herzen klingen
In treuer Sänger Kreis,
Da ziemt sich's wohl, zu singen
Den Musen all zum Preis;
So sei denn heut aufs neue
Gegrüßt mit Liederschall
O Lübeck, Stadt der Treue,
Du freier Musenwall!

 3.   Drum auf, und woll‘ in Ehren
Ergraut, auch fürder stehn,
Lass auf den fernsten Meeren
Lubicens Flaggen weh‘n,
Und was in fremden Marken
Geseh’n an Musen du,
Das führ' auf tausend Wegen
Dem treuen Bunde zu.

 2.   Was Du in jungen Tagen
In heit’rer Rund‘ geseh‘n,
Das wird Dich immer tragen
Durchs Leben Wohl und Weh‘n.
Weiß-rot und meergrün strahlet
Uns stets Lubicens Band.
Gibt uns ein frisches Valet
Als Stütze in die Hand.
 4.   So reichet denn zur Stunde
Die Hand' euch insgesamt,
Steht fest in gutem Bunde,
Von Lieb und Mut entflammt.
Wo treu die Herzen schlagen
in fröhlichem Verein,
Da muss es blüh‘n und tagen,
Und Gott wird mit uns sein.

 

Auch wenn der Text etwas altbacken klingt (wir wollten uns von Geibels Original nicht zu weit entfernen), ist der Inhalt hoffentlich klar und die Aussagen ebenso deutlich:

Dass, was man bei der Liubicia quasi spielerisch ("...in heit'rer Rund'...") erfahren und erlernt hat, soll einem über das gesamte Leben ("...in Ehren Ergraut...") als eine Art Basis helfen, sich im positiven Sinne überall zurecht- und einzufinden. Zugleich liegt hier auch ein Selbstanspruch in dem, was wir tun vollen, denn das, was man bei uns erfahren hat, muss wiederum so "wertig" sein, dass man die Liubicia mit seinen Taten und Werten überall auch vertreten und repräsentieren kann ("Lass auf den fernsten Meeren Lubicens Flaggen weh‘n"). Aber es ist gleichzeitig auch die Verpflichtung, offen für Neues und Fremdes zu sein und all dies auch wieder mit zurück zur Liubicia zu bringen, damit auch sie sich weiterentwickeln kann ("Und was in fremden Marken geseh’n an Musen du, das führ' auf tausend Wegen dem treuen Bunde zu."). Denn nur so können wir durch den Austausch von Wissen über unterschiedliche Kulturen - geografisch wie zeitlich - "blühen wachsen und gedeih'n!"

Wir sind anders!

Wenn Deine Vorstellung von Studentenverbindung eine Gruppe saufender Männer mit seltsamen Ansichten ist, dann müssen wir Dich enttäuschen. Das sind wir definitiv nicht. Was wir genau sind, ist allerdings mit wenigen Worten nicht zu erklären. Nur so viel: wir sind ganz jung und haben doch eine ganz lange Tradition! Was wir machen, ist eigentlich nicht neu, aber wir sind dennoch angetreten mit dem Ziel, es ganz anders zu machen und vor allem Altes über Bord zu werfen! Wir machen alte Sachen - und wenn Du eine Idee zu etwas ganz Neuem hast, dann bist Du vielleicht bei uns goldrichtig! Denn manchmal machen auch wir verrückte Sachen! [mehr]

Unser Orchester

ist noch jung, und auch wenn wir ein ganz klassisches Programm haben, richtet es sich insb. an die, die noch nicht so viel Erfahrung besitzen oder vielleicht ihr Instrument längere Zeit nicht spielen konnten und jetzt wieder anfangen möchten. Deswegen gibt es bei uns auch kein Vorspielen. [mehr]

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